< jottwee.de | Sprache - Schrift - Musik | Leben im Rhythmus |

Rochusmarkt

...und so stand es im Hanauer Anzeiger:

Bei der Eröffnung des Rochusmarktes..."prognostizierte Jürgen Weiß Wetterbesserung:
'Es wird besser, denn die Wolken kommen aus dem Norden'.
(rp, 25.09.10)
***
rasende lokalreporter haben's unbestritten schwer im leben.
knipsen und schreiben, dabei noch aufmerksam und kreativ sein,
da kommt mancher berichterstatter menschlichen grenzen nahe.
zugegeben:
ich neige zum nuscheln und näseln und mein deutsch ist alles andere als hoch.
auch war die mikrofonanlage nicht sauber justiert.
aber wenn aus
"IM OSTEN" und "DIE SONNE GEHT AUF"
ein
"AUS DEM NORDEN" und "DIE WOKEN KOMMEN"
wird,
dann ist das wirklich bemerkenswert.
um eine heimatzeitung, die solche schöpferischen schreibkräfte in ihren reihen hat,
muß einem nicht bange sein!



im osten geht die sonne auf! -bieranstich 2010

24 | 09 | 2010
...im Osten geht die Sonne auf! - Da besteht kein Zweifel (Auch wenn's heute mal nicht ganz so aussieht.) Wenn man die rasante Entwicklung unserer Stadt in den letzten nicht mal 2 Jahren betrachtet, wird klar: Hanau ist im Umbruch. Das Rhein-Main-Gebiet und Frankfurt, bisher mit ihren Schokoladenseiten stets nach Westen orientiert, entdecken den Osten. Da werden alte Industriegebiete und schmuddelige Hafengelände umgekrempelt und auf das Feinste umgebaut und modernisiert. Als die Amerikaner abzogen und uns riesige Flächen und Immobilien hinterließen, sprach jeder von den "CHANCEN" und "MÖGLICHKEITEN" dieser doch recht plötzlichen Wende. Aber, wenn wir ehrlich sind: Die damit verbundenen, übergroßen Probleme erschreckten doch sehr. Viele Kommunen, die ähnlich große Konversionsflächen erbten, übten sich im passiven Abwarten und im Hoffen auf ein Wunder. Die Verantwortlichen im Hanauer Rathaus allerdings gingen in die Offensive und setzten mit hohem Tempo sogar Maßstäbe. Und wie es aussieht, war der rasante Start erfolgreich. Überall wird gebaggert und gebaut. Unsere Stadt ändert sich derzeit radikal. Hier werden sich noch stärker die Schwerpunkte verschieben als im großen Frankfurt. Altes und Bekanntes verschwindet, Neues entsteht. Das kann man bedauern, darüber kann man klagen -bloß: das wird die Entwicklung nicht stoppen. Wenn man sich die Situation in der Hanauer Innenstadt betrachtet, spürt man die Reibung zwischen der Umgestaltung und Neuorientierung einerseits - und dem Festhalten an Altem und dem scheinbar Bewährtem auf der anderen Seite. Hier: Postcarrée, Kinoneubau, Kinzigbogen, dazu die weitere Aufwertung des Lamboygebietes am Rande der Hanauer Kernstadt. Da: die gewaltige, längst überfällige Umgestaltung der City um Freiheits- und Marktplatz. Mittenhinein in eine einstmals stabile Hanauer Einzelhandelsstruktur, die immer mehr von Ein-Euro-Palästen und Billig-Läden verdrängt wird. Ob so der schleichende Niedergang gestoppt und die Hoffnungen der Investoren erfüllt werden, weiß niemand. Ja: wie ist die Zukunft der traditionellen Einkaufsstraßen - duster oder rosig? ...im Osten geht die Sonne auf. Was Hanau für das Rhein-Main-Gebiet ist, ist Großauheim für Hanau. Hier kann man die aktuelle Wandlung direkt beobachten. Der ehemalige Großauheimer Stadtteil Wolfgang (das war jetzt ein bisschen böse, ist aber Tatsache) wird in einigen Jahren nicht mehr wiederzuerkennen sein. Auheim und Wolfgang werden weiter zusammenwachsen. High-Tech-Industrie, neue, hochwertige Wohngebiete (natürlich mit Einkaufszentrum) , dazu der einzigartige Ponyhof auf dem Campo Pond und die Bulau rundherum - auf dem ehemaligen Großauheimer Exerzierplatz entsteht ein völlig neuer, feiner Stadtteil. Noch weiter im Auheimer Osten füllt sich das Gewerbegebiet entlang der Depotstraße mehr und mehr. Haben manche Eingeborenen also recht, wenn sie behaupten, Großauheim sei der Nabel der Welt? Nun, bei allem Größenwahn darf man die Augen nicht verschließen und muss die Realitäten erkennen. Auch der Großauheimer Einzelhandel steckt mitten im Wandel. Als der Gewerbeverein vor 34 Jahren den ersten Rochusmarkt veranstaltete, nahmen einige Geschäfte teil, die heute nicht mehr existieren. Dafür gibt es viele, unterschiedliche Gründe. Die "Gute Alte Zeit" gab es noch nie, auch damals war nicht alles Gold, was glänzte. Lassen wir die Fakten sprechen: Noch nie hatte der Gewerbeverein mit aktuell 98 Firmen eine derart hohe Mitgliederzahl. Mit dem Rochus- und dem Irminratsmarkt prägt der Gewerbeverein das positive Bild unserer Stadt in der ganzen Region mit. Wohlgemerkt: diese Veranstaltung wird ausschließlich von ortsansässigen Großauheimer Firmen finanziert und durchgeführt. (Dankeschön der Stadt für das Kinderprogramm). Und so ein Rochusmarkt ist schon was Einmaliges. Das wissen wir alle hier. - Und was machen wir jetzt mit dieser Erkenntnis? Die Zeiten ändern sich. Schon immer. Es gilt, an der Entwicklung teilzunehmen und sie mitzugestalten. Wir Geschäftsleute müssen beweglich und kreativ bleiben und uns den neuen Herausforderungen stellen. - Aber auch wir Verbraucher und Kunden sollten uns unserer kleinen und doch sehr großen Macht stets bewusst sein, wo wir unseren Einkaufseuro lassen. Nun, wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Eins auf jeden Fall steht fest: ...im Osten Hanaus geht die Sonne auf! - Da besteht kein Zweifel! => zurück zur auswahl

www.jottwee.de lokalamitäten. großauheimer kolumnen.